Bequemer geht es kaum. Wenn Sie nach einer entspannenden und eleganten Sitz- oder Loungegelegenheit für Ihr Wohnzimmer suchen, sind Sie bestimmt der Typ für Clubsessel. Die Sessel sind zunächst in den exklusiven und wohlhabenden englischen Herrenclubs entstanden und haben sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts weltweit verbreitet. Spätestens ab den 1930er-Jahren fanden sie sich in allen exklusiven Gesellschaftsclubs.
Aus den luxuriösen Clubs waren die Sessel bald nicht mehr wegzudenken. Später haben sie sich auch in Hotellobbys und Empfangsbereichen etabliert. Sie dienen zum Entspannen oder zur gepflegten Konversation in kleinen Gruppen. Im Wohnzimmer eignen sich die Clubsessel auch als komfortable Fernsehsessel oder als Lesesessel. Mit einem guten Buch möchten Sie nicht wieder aus ihnen aufstehen.
Die Sessel geben Ihren Wohnräumen einen Hauch Luxus – wie in aristokratischen Salons und gediegenen Hotellounges. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie ein gutes Glas Wein, die Zeitung oder einen spannenden Film.
Was sollte ich dann beim Clubsessel-Kauf beachten?
Das Wichtigste, was Sie vor dem Kauf eines Clubsessels beachten sollten, ist die meist stattliche Größe. Denn diese Sitzmöbel standen ursprünglich in Gesellschaftsräumen und waren zu großzügigen Sitzecken arrangiert. Platz spielte dabei keine Rolle. Messen Sie daher Ihren vorhandenen Raum genau aus. Beachten Sie dabei auch, dass Durchgänge frei bleiben sollten. Clubsessel wirken sehr kompakt, sind aber in der Regel größer, als sie auf den ersten Blick erscheinen.
Die Sessel lassen sich optimal mit Sofas kombinieren. Dazu wählen Sie entweder einen Sessel im gleichen Stil, eventuell in einer etwas anderen Farbnuance. Das lockert das Ensemble optisch auf. Oder Sie wählen einen Clubsessel in Kontrast zum Stil Ihrer vorhandenen Einrichtung. Wenn Sie bereits eine Ledergarnitur im Wohnzimmer stehen haben, passt eventuell ein Clubsessel mit Armlehnen aus Vollholz oder ein Sessel mit Bezügen aus schwerem Stoff. Die Sessel eignen sich darüber hinaus als Blickfang, wenn sie einzeln für sich im Raum stehen.
Die klassischen Gestaltungselemente haben sich zwischen den Zwanziger- und Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts herausgebildet. Der Art-Déco-Stil mit abgerundeten Kanten und stilisierten Formen ist noch heute das charakteristische Merkmal der meisten Clubsessel. Die klassischen Farben sind Braun in allen Nuancen von Beige über Cognac bis zu Schokoladenbraun. Auch Schwarz, Weinrot und Flaschengrün sind beliebt.
Komfortable Sitzflächen, solide, tief nach hinten gezogene Armlehnen und kurze Rückenlehnen zeichnen diese Möbel aus. Die Sessel sind üblicherweise voll gepolstert. Das heißt, dass auch Lehnen und Gestell mit Stoff oder Leder überzogen sind. Das schwere Sitzkissen liegt traditionell lose auf. Heutzutage ist das Kissen bei vielen Modellen mit dem Gestell kombiniert.
Couchtische oder niedrige Beistelltische sind die perfekten Begleiter für die tiefen Sessel. Mit einer lässigen Armbewegung erreichen Sie so entspannt die Ablageflächen an den Seiten der Sessel. Mit Tischen lassen sich optisch ansprechende Arrangements zusammenstellen, die gerade größeren Wohnräumen oder Lofts eine spezielle Note verleihen.
Clubsessel sollten immer aus hochwertigen und strapazierfähigen Materialien gefertigt sein. Leder ist der absolute Klassiker. Ob als echtes Tierleder oder als Kunstleder sorgen Möbel mit diesem Bezug für einen eleganten Auftritt. Glatte Leder sind dabei wesentlich pflegeleichter. Sie können bei kleinen Missgeschicken sogar feucht abgewischt werden. Wildleder oder Veloursleder ist ebenso mondän und stilvoll, dafür aber anspruchsvoller in der Pflege. Handgefärbtes Vintage-Leder liegt dabei voll im Trend. Dieses gehört zu den langlebigsten Materialien für Sofa- und Sesselbezüge. Mit ein wenig Lederpflege hält Ihr Clubsessel ein Leben lang – und darüber hinaus.
Natürlich bekommen Sie auch Clubsessel aus preiswertem und obendrein tierfreundlicherem Kunstleder. Wenn Sie jedoch Ihren Sessel zu einer vorhandenen Garnitur aus Leder kombinieren wollen, sollten Sie auch beim Sessel auf echtes Leder zurückgreifen. Darüber hinaus haben sich einige andere Bezüge für Clubsessel etabliert – wie Velours, Samt oder robuste Stoffe aus Baumwolle, Leinen oder Kunstfaser. Hier sind es die natürlichen Stoffe, die besonders strapazierfähig sind. Grobes Leinen oder starke Baumwolle eignen sich vor allem, wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben. Auf diesen Bezugsstoffen haften Tierhaare auch nicht so stark wie beispielsweise auf Samt oder Cord. Die Fasern sind pflegeleicht und langlebig. Kunstfasern wie Polyester und Co sind wesentlich preiswerter und ebenso pflegeleicht. Sie eignen sich nur bedingt für Haushalte mit Tieren, da sie empfindlich gegenüber Krallen und Kratzern sind.
Gemusterte Stoffe sind bei Clubsesseln eher selten zu finden. Einige Hersteller bieten jedoch dezente Streifenmuster oder florale Motive. Diese harmonieren hervorragend zu unifarbenen Sofas und setzen Akzente in Ihrer Einrichtung.
In geräumigen Wohnzimmern wirken sie besonders gut: klassische Clubsessel mit einem Beistelltisch als Sitzecke arrangiert. Doch bevor Sie sich für eine solche Kombination entscheiden, schauen Sie sich die Maße der gängigen Modelle an.
Die Sessel haben in den meisten Fällen aufgrund der breiten Armlehnen und der tiefen Sitzfläche eine fast quadratische Standfläche. Die Standardgröße liegt etwa bei 90 x 90 cm. Die meisten Clubsessel zeichnen sich dadurch aus, dass sie breiter als hoch sind. Oft sind die komfortablen Sitzmöbel nur zwischen 70 und 80 cm hoch. Dabei liegt die Maximalhöhe auf der typisch halbhohen Rückenlehne. Einige Modelle sind höhenverstellbar und drehbar. Sie können ganz individuell eingestellt werden. Mit einem Tisch in der Mitte und etwas Luft dazwischen benötigen Sie gute 3 m² Platz. Wenn die Möbel in einem leichten Winkel gestellt werden, ergeben sich Freiflächen. Das lockert das Ensemble optisch auf. Sie müssen jedoch entsprechend mehr Fläche berücksichtigen. Hier kommt es darauf an, ob Sie sich für breite oder schmale Sessel entscheiden. Zwischen 56 und 80 cm breit sind die Sitzflächen der platzsparenden Sessel-Varianten.
Einige kompakte Modelle sind kleiner und tendieren damit eher zum Cocktailsessel. Durch experimentierfreudige Designer ist eine große Auswahl an Mischformen entstanden, deren genaue Einordnung schwerfällt. Das macht die Möbel umso interessanter. Ein Cocktailsofa beispielsweise ist eine große Interpretation als Zwei- oder Dreisitzer. Alleine für dieses Sofa sind gute 3 m² einzuplanen.
Um den passenden Clubsessel zu finden, sollten Sie im Vorfeld den vorhandenen Platz ausmessen. Nutzen Sie dafür einen Zollstock oder ein Maßband und notieren Sie sich die gegebenen Maße. Höhe, Breite und Tiefe des Platzes sollten vermerkt werden. Hinzu kommt, dass Sie andere bauliche Gegebenheiten beachten sollten. So müssen beispielsweise abstehende Fußleisten, ausstehende Fensterbänke und Steckdosen bedacht werden. Auch Dachschrägen können die vorhandene Höhe beeinflussen. Wenn Sie alle Maße vermerkt haben, können Sie sich den passenden Sessel für Ihr Zuhause aussuchen. Achten Sie aber darauf, nicht den gesamten freien Raum zu verplanen. Möbel brauchen Luft zu den Seiten, um richtig wirken zu können. Außerdem sollte auch noch genügend Platz übrig bleiben, damit Sie sich frei und bequem bewegen können.
Genau genommen bedeutet „Clubsessel“ schon fast so viel wie ein eigener Stil – 20er- oder 30er-Jahre, ein bisschen Retro, ein wenig britisch. Viele Designer haben sich im Laufe der vergangenen Dekaden dem Clubsessel gewidmet und ihn immer wieder neu interpretiert – bis heute:
- Moderne Designvarianten geben dem Sessel Kanten, betonen die Armlehnen, zum Beispiel aus gemasertem Vollholz, oder geben dem Bezug ein auffälliges Muster. Bei diesen Loungesesseln kommen vor allem Bezüge aus Leder, Kunstleder oder synthetischen Textilien zum Einsatz. Farben wie Weiß, Grau, Anthrazit oder Schwarz wirken edel und zeitlos. Nur die Designvarianten arbeiten mit auffälligen, individuellen und extrem bunten Farbkombinationen.
- Der Klassiker ist im Stil des Art Déco gehalten: Stilisierte, elegante Formen und exklusive Materialien dominieren das Design. Hier werden Bezüge aus Leder oder Samt genutzt. Die Farben sind schlicht und elegant. Beine und Rahmen aus Echtholz und Schellack gehören fest ins Sortiment.
- Im Kolonialstil gehaltene Sessel geben Ihren Räumen ein exotisches Flair. Knopfheftung und Ziernieten dürfen hier nicht fehlen. Auch diese Sesselart ist im britischen Chesterfield-Design oder Winchester-Stil erhältlich. Unterschiedliche Brauntöne, ein dunkles Rot oder ein grüner Samtbezug passen wunderbar ins Ambiente. Kombinieren Sie diese beispielsweise mit asiatischen oder afrikanischen Möbeln.
- Ein Clubsessel im Landhausstil kann mit einem floralen Muster auf einem hellen Stoffbezug überzeugen. Kurze Beine und eine großzügige Polsterung sind ein Muss und sorgen für eine ländliche Gemütlichkeit. Für Freunde des rustikaleren Landhausstils können auch Sessel mit kräftigen Farben und traditionellen Mustern, wie Streifen oder Karos, das Richtige sein.
- Wer dem Vintagestil verfallen ist, kann Sessel mit frechen Bezügen im Patchworkdesign wählen. Auch ein Muschelsessel passt bestens in ein Ambiente, das an vergangene Zeiten erinnert. Samtbezüge oder Chesterfieldsessel können genauso ein Bohemien-Ambiente bereichern. Vielleicht gefällt Ihnen aber auch der klassische Used Look, und Sie entscheiden sich für einen Ledersessel mit künstlich gealtertem Bezug.
- Cocktail- oder Loungesessel sind häufig vom Clubsessel inspiriert. Ihre Formen sind jedoch vielfältiger. In der Materialwahl kennen die Designer kaum Grenzen. Von Polstern aus türkisfarbenem Samt oder mintgrünem Leder bis hin zu Bezügen aus (künstlichem) Fell mit Zebra- oder Kuhmuster ist alles zu finden. Lassen Sie sich von den unterschiedlichen Stilen inspirieren und finden Sie Ihr persönliches Design.
Mehr zum Thema Clubsessel und Inspirationen finden Sie in unserem Magazin:
Vintage Clubsessel